books of daniel amor
  • Der Autor
  • Daniel Amor
  • Kurzinfo
  • Position: Senior Solution Architect
    Firma: Hewlett-Packard
  • Web Standards
  • Die folgenden Web-Standards werden auf dieser Website unterstützt:
  • valid CSS logo
  • valid XHTML logo
  • Level Triple-A conformance icon, W3C-WAI Web Content Accessibility Guidelines 1.0

Vorwort zu Business Design von Thorsten Stocksmeier

Erfolg hat, was einfach ist

Wenn man sich die Geschichte der Technologie anschaut, und dabei die erfolgreichen Beispiele herausgreift, so spielt ein Thema eine zentrale Rolle: Die Handhabung. Je einfacher ein Produkt oder Dienst zu benutzen ist, desto lieber wird er auch wieder eingesetzt. Denn einfache und intuitive Bedienung setzt geringe Vorkenntnisse voraus und setzt somit die Schwelle für die Anwender herunter, es zu benutzen.

Wer kennt das nicht, blinkende Videorecorder, Autoradios, deren Uhren falsch gehen. Solche Produkte sind ein Alptraum, weil sie nicht einfach zu bedienen sind. Trotzdem haben sie sich zum Teil durchgesetzt, weil es keine Alternative gab. In Bereichen, wo es Alternativen gab, sind Produkte mit dieser Benutzerführung komplett verschwunden. Gibt es heute z.B. noch Mobiltelefone, die quasi selbsterklärend sind? Vor fünf Jahren war die Benutzung noch ein Albtraum ohne das Handbuch.

Seit Anfang der neunziger Jahre wurde eine neue Welt um uns herum aufgebaut, das Cyberspace, in dem sich immer mehr Menschen tummeln und versuchen erfolgreich zu sein. Obwohl man anfangs davon ausging, dass mit dem Internet alles anders wird, hat sich in der Zwischenzeit herausgestellt, dass das Internet ein anderes Medium ist, bei dem aber sehr viele Gesetze aus der realen Welt weiterhin gelten. Besonders im Bereich Geschäftsmodell sind viele Firmen dem Irrglauben aufgesessen, dass man im Internet völlig anders vorgehen kann, als im normalen Geschäftsalltag. Daher kann man in der Regel sagen, dass was für die physikalische Welt gilt, auch für das Cyberspace richtig ist. Somit gilt die Prämisse, dass einfache Bedienung auch im Internet eine wichtige Rolle spielt, um Erfolg zu haben.

Simples, aber effektives Design spielt deshalb bei der Gestaltung von Web-Diensten eine entscheidende Rolle. Darum geht es hier in diesem Buch, mittels einfacher Regeln eine Website zu erstellen, deren Prozesse sich entweder von selbst erklären, oder das System einem die stupide viel Arbeit abnimmt, wie z.B. die regelmäßige Eingabe von Kundendaten.

Einfaches Design bedeutet aber auch, dass die Inhalte oder Dienste von einer großen Anzahl von Benutzern erfasst werden kann. Nicht gerade förderlich für die Verbreitung von Informationen und Diensten, sind Meldungen wie „Diese Website ist optimiert für browser X“. Das ist genauso sinnvoll, wie eine Zeitung nur für Linkshänder anzubieten und es den Rechtshänder explizit zu verbieten, diese Zeitung zu lesen, obwohl sie dazu technisch in der Lage wären.

In der Zwischenzeit hat sich auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass nicht jeder Mensch einen PC mit Internet-Verbindung benutzen wird. Alternative Internetfähige Geräte werden deshalb immer wichtiger. Mobiltelefone, Fernseher, Kioske und sogar Kühlschränke sind bereits an das Internet angeschlossen. Da diese Geräte unterschiedliche Ausstattungs-Merkmale besitzen, kann man Informationen und Dienste im Internet nicht mit einem Siegel „Diese Website ist optimiert für Browser“ versehen. Möchte man einen größeren Kundenkreis ansprechen, so muss man diese alternativen Anzeigemöglichkeiten einplanen. Die korrekte Darstellung der Informationen kann man dann allerdings nur gewährleisten, wen die eigentlichen Daten vom Layout strikt getrennt werden. So kann die Ausgabe an das Ausgabe-Gerät angepasst werden.

Wenn man nun glaubt, dass gutes Webdesign nur anhand der Farben und Grafiken bestimmt werden kann, liegt hier falsch. Gutes Design wird bereits durch die DIN-EN-ISO 9241 beschrieben, in der es heißt: Gutes Design basiert den folgenden Grundsätzen: Aufgabenangemessenheit, Selbstbeschreibungsfähigkeit, Steuerbarkeit, Erwartungskonformität, Fehlertoleranz, Individualisierbarkeit, und Lernförderlichkeit. Nur ein Teil ist durch das visuelle wirklich abdeckbar. Klare Prozesse sind fast noch wichtiger als eine klar strukturierte HTML-Seite. Sie bilden die Basis für eine klarstrukturierte Website!

Thorsten Stocksmeier hat sich nun mit dem vorliegenden Buch die Aufgabe gestellt, die Welt ein wenig einfacher zu machen, in dem er die Grundlagen für gutes Web-Design erklärt. Durch gutes Design können die Produktivität erhöht, der Stresslevel auf niedrigem Niveau gehalten und die Umsätze gesteigert werden. Dabei erklärt Stocksmeier nicht nur die grundlegenden Elemente, sondern reichert das Grundthema mit einigen interessante Ausflügen an, die das Verständnis des Gesamtprozesses Web-Auftritt vereinfachen.

Ich wünsche nun Ihnen viel Spaß beim Lesen und beim Entwickeln neuer E-Business Websites.

Stuttgart, 24. Oktober 2001
Daniel Amor

Daniel Amor arbeitet als Chief Technologist E-Commerce bei der E-Solutions Division von Hewlett-Packard in Böblingen, bei Stuttgart. Dort berät er mittlere und große Unternehmen in Europa und im Nahen Osten bei der Konzeption und Umsetzung von E-Business-Lösungen. Er drei Bücher zum Thema Internet veröffentlicht: The E-Business (R)Evolution (http://www.ebusinessrevolution.com/), Prentice Hall, New York, 1999, Dynamic Commerce (http://www.dynamiccommerce.org/), Galileo-Press, Bonn, 2000 und Internet Future Strategies (http://www.internetfuturestrategies.com/), Prentice Hall, New York, 2001.